Von Magie bis Phytotherapie
Die Geschichte der Kräuter und Pflanzen, ihre Bedeutung und erfolgreiche Anwendung
Ein kurz-(weilig-)er Kompaktführer durch die moderne Anzneipflanzenlehre.
Lehrbuch für Heilpraktiker und andere Planzenfans. Um eine Pflanze wirklich zu kennen, gehört auch das Wissen über Ihre Geschichte dazu.
Dieses Buch faßt Legende, Botanik, Wirkungsweise und Anwendungs- möglichkeiten von Heilpflanzen zusammen.
Warum nicht Lernen und Schmökern verbinden?
Inhaltsverzeichnis:
Einführung
Der Magen-Darm-Trakt und seine Behandlung mit Bitterstoffen
Pflanzliche Cholagoga und Gallenwegstherapeutika
Pflanzliche Lebertherapeutika
Exokrine Pankreasinsuffizienz
Karminativa und Spasmolytica
Pflanzliche Gastritis- und Ulkus-Mittel
Durchfallerkrankungen
Verstopfung
Krankheiten des Herzens und der Kreislauforgane
Koronare Herzkrankheiten
Arterielle Hypertonie
Arterielle Hypotonie
Periphere und zerebrale
Gefäßerkrankungen
Durchblutungsfördernde Mittel
Krankheiten der Niere, der ableitenden Harnwege und der Prostata
Harnwegsdesinfektion
Miktionsbeschwerden bei Reizblase und Prostataadenom
Akute und chronische Entzündungen der Atemwege - Erkältungskrankheiten
Expektorantien Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich
Externa bei unblutigen Verletzungen Schmerz- und Rheumamittel
Schlafstörungen, Sedativa und Anxiolytica
Schilddrüsenüberfunktion
Typisch weibliche Beschwerden
Literatur
Und natürlich jede Menge Pflanzen!
***************************************
Leseprobe Stumpf, Von Magie bis Phytotherapie
Schlüsselblume
Legende:
Primula veris bedeutet: die Erste des Frühlings. Sie ist die Sonnenpflanze des Frühjahrs und war Freya geweiht. Freya trug in ihrer Krone die Schlüsselblume, um die schlafenden Kräfte in der Natur zu wecken und die Herzen der Menschen damit aufzuschließen. Später übernahm Maria diese Funktion und öffnete mit der Schlüsselblume die Himmelspforte. Die Schlüsselblume war die Sonnenpflanze des Frühjahrs und war auch mit der Göttin des Ostens, der Ostara, verbunden. Ihr zu Ehren und ihrer lebensspendenden Kraft wurden Frühlingsfeste gefeiert und die Altäre mit ihrer Lieblingsblume, der Schlüsselblume geschmückt. Runde Brotfladen galten als Symbol für die erstarkende Kraft der Sonne, Eier symbolisierten die Lebenskraft, Ostarafeuer wurden entzündet und brennende Räder den Berg hinab gerollt. Alle diese Bräuche kennen wir noch, denn nach der Christianisierung wurde aus dem Fest für die Frühlingsgöttin das Osterfest gemacht.
Aus vielen Sagen wissen wir, dass ein Himmelsschlüssel zu verborgenen Schätzen führt - und sehr häufig ist auch das die Schlüsselblume. Sie war in Mitteleuropa sowohl Heilkraut als auch Zauberpflanze. Besonders magisch wirkte sie, wenn man sie zu Weihnachten oder Fastnacht blühend vorfand.
Hildegard von Bingen empfahl, den Hymelslozel bei Melancholie und Wahnvorstellungen aufs Herz zu binden.
Otto Brunnenfelß (1537) bezeichnete sie als Herba Paralysis, denn sie heile Lähmungen und Schlaganfall, Ohnmacht, Herzbeschwerden und Gicht.
Tabernaemontanus schreibt 1564, sie helfe gegen Blödhaupt, Gehirnverschleimung, das erkaltete Gehirn und verstopfte Nerven.
Ebenfalls im 16. Jahrhundert wurde empfohlen, die jungen Blätter im Salat zu essen: Die Schlüsselblume wärmt, sie trocknet und erweicht, stillt Schmerzen, in dem Schlag sie bald ein Mittel weicht, vertreibt die laufend Gicht, zu bößer Tiere Biss. Hält man die Schlüsselblume für köstlich und gewiss
Die Schlüsselblume wurde von jeher in Verbindung gebracht mit der weiblichen Kraft. Namen wie Fraulischlössli, Heiratsschlüssel berichten noch davon. Kranke wussten dass dieser Blumenschlüssel der Freya/Maria, der im Frühjahr den Himmel aufschließt, auch ihnen die Gesundheit erschließen würde.
Zusammen mit anderen Frühjahrspflanzen ist die Schlüsselblume enthalten im Trank der Begeisterung. Neun Priesterinnen brauten ihn bei der Einweihung eines Druiden und hauchten ihm mit ihrem Atem die Begeisterung für seine Berufung ein. Die aufmunternde Kraft der Schlüsselblume war in diesem Trank eingefangen.
Äußerlich angewendet galt sie als Schönheitswasser oder -salbe gegen Flecken, Male und Runzeln im Gesicht.
Sebastian Kneipp empfahl bei Anlage zur Gliedersucht oder Gliederkrankheiten täglich eine Tasse Schlüselblumentee zu trinken, die Schmerzen würden sich lösen.
Erst nach dem 1.Weltkrieg wurde die Schlüsselblume von der Medizin wieder entdeckt, als Ersatz für die teure und schwer zu beschaffende Senegawurzel, die bis dahin bei Atemwegserkrankungen verordnet wurde.
Botanik:
Die hohe (elatior) Schlüsselblume liebt feuchte Wiesen und Laubwälder. Die echte (veris) zieht trockene bis wechselfeuchte Wiesen vor. Beide haben eine grundständige Blattrosette, die Blätter sind länglich, leicht runzlig und in den geflügelten Blattstiel verschmälert. Die Blütenstängel sind blattlos, mit vielblütiger Dolde. Primula veris hat eine dunkelgelbe, glockenförmige Blütenkrone, von der der Fruchtkelch bauchig absteht. Primula elatior hat eine blassgelbe, ausgebreitete Blütenkrone, an die der Fruchtkelch eng anliegt.
Man erntet die Wurzeln in September (Primulae radix) und die Blüten im Frühjahr (Primulae flos).
Inhaltsstoffe:
Glykoside,
Saponine,
Gerbstoffe,
Flavonoide,
ätherische Öle.
Wirkung auf den Körper:
schleimlösend,
erleichtert das Abhusten,
krampflösend,
harntreibend.
Anwendung:
Katarrhe der Atemwege (besonders bei älteren Menschen, weil die vermehrte Wasserausscheidung gleichzeitig den Kreislauf entlastet);
Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Migräne, Nervosität bei Wetterwechsel,
Frühlingserkrankungen wie Gelenkschwellungen, müde Extremitäten, Krampfneigung,
Herzbeschwerden bei Wintereinbruch im Frühling;
Die getrockneten Blüten in ein Säckchen füllen und zum besseren Einschlafen unter das Kopfkissen legen.
Wirkung auf die Psyche:
vertreibt Trübsinn, Hoffnungslosigkeit und Pessimismus,
weitet das Herz,
schenkt Leichtigkeit und Mut.
Zubereitung:
1 Teelöffel Wurzeln oder 2 Teelöffel Blüten mit ¼ Liter Wasser zum Sieden erhitzen und 5 Minuten ziehen lassen; 2-3 Tassen täglich.
Wildkräuterküche:
Die jungen Blätter zusammen mit anderen Wildkräutern im Salat, Suppen oder Gemüse sind im Frühjahr sehr schmackhaft. Die gelben Blüten erfreuen das Herz nicht nur als Dekoration, sondern als Nahrung auch den ganzen Körper.
Präparate:
Ipalat Pastillen
Lehrbuch für Heilpraktiker und andere Planzenfans. Um eine Pflanze wirklich zu kennen, gehört auch das Wissen über Ihre Geschichte dazu.
Dieses Buch faßt Legende, Botanik, Wirkungsweise und Anwendungs- möglichkeiten von Heilpflanzen zusammen.
Warum nicht Lernen und Schmökern verbinden?
Inhaltsverzeichnis:
Einführung
Der Magen-Darm-Trakt und seine Behandlung mit Bitterstoffen
Pflanzliche Cholagoga und Gallenwegstherapeutika
Pflanzliche Lebertherapeutika
Exokrine Pankreasinsuffizienz
Karminativa und Spasmolytica
Pflanzliche Gastritis- und Ulkus-Mittel
Durchfallerkrankungen
Verstopfung
Krankheiten des Herzens und der Kreislauforgane
Koronare Herzkrankheiten
Arterielle Hypertonie
Arterielle Hypotonie
Periphere und zerebrale
Gefäßerkrankungen
Durchblutungsfördernde Mittel
Krankheiten der Niere, der ableitenden Harnwege und der Prostata
Harnwegsdesinfektion
Miktionsbeschwerden bei Reizblase und Prostataadenom
Akute und chronische Entzündungen der Atemwege - Erkältungskrankheiten
Expektorantien Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich
Externa bei unblutigen Verletzungen Schmerz- und Rheumamittel
Schlafstörungen, Sedativa und Anxiolytica
Schilddrüsenüberfunktion
Typisch weibliche Beschwerden
Literatur
Und natürlich jede Menge Pflanzen!
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Leseprobe Stumpf, Von Magie bis Phytotherapie
Schlüsselblume
Legende:
Primula veris bedeutet: die Erste des Frühlings. Sie ist die Sonnenpflanze des Frühjahrs und war Freya geweiht. Freya trug in ihrer Krone die Schlüsselblume, um die schlafenden Kräfte in der Natur zu wecken und die Herzen der Menschen damit aufzuschließen. Später übernahm Maria diese Funktion und öffnete mit der Schlüsselblume die Himmelspforte. Die Schlüsselblume war die Sonnenpflanze des Frühjahrs und war auch mit der Göttin des Ostens, der Ostara, verbunden. Ihr zu Ehren und ihrer lebensspendenden Kraft wurden Frühlingsfeste gefeiert und die Altäre mit ihrer Lieblingsblume, der Schlüsselblume geschmückt. Runde Brotfladen galten als Symbol für die erstarkende Kraft der Sonne, Eier symbolisierten die Lebenskraft, Ostarafeuer wurden entzündet und brennende Räder den Berg hinab gerollt. Alle diese Bräuche kennen wir noch, denn nach der Christianisierung wurde aus dem Fest für die Frühlingsgöttin das Osterfest gemacht.
Aus vielen Sagen wissen wir, dass ein Himmelsschlüssel zu verborgenen Schätzen führt - und sehr häufig ist auch das die Schlüsselblume. Sie war in Mitteleuropa sowohl Heilkraut als auch Zauberpflanze. Besonders magisch wirkte sie, wenn man sie zu Weihnachten oder Fastnacht blühend vorfand.
Hildegard von Bingen empfahl, den Hymelslozel bei Melancholie und Wahnvorstellungen aufs Herz zu binden.
Otto Brunnenfelß (1537) bezeichnete sie als Herba Paralysis, denn sie heile Lähmungen und Schlaganfall, Ohnmacht, Herzbeschwerden und Gicht.
Tabernaemontanus schreibt 1564, sie helfe gegen Blödhaupt, Gehirnverschleimung, das erkaltete Gehirn und verstopfte Nerven.
Ebenfalls im 16. Jahrhundert wurde empfohlen, die jungen Blätter im Salat zu essen: Die Schlüsselblume wärmt, sie trocknet und erweicht, stillt Schmerzen, in dem Schlag sie bald ein Mittel weicht, vertreibt die laufend Gicht, zu bößer Tiere Biss. Hält man die Schlüsselblume für köstlich und gewiss
Die Schlüsselblume wurde von jeher in Verbindung gebracht mit der weiblichen Kraft. Namen wie Fraulischlössli, Heiratsschlüssel berichten noch davon. Kranke wussten dass dieser Blumenschlüssel der Freya/Maria, der im Frühjahr den Himmel aufschließt, auch ihnen die Gesundheit erschließen würde.
Zusammen mit anderen Frühjahrspflanzen ist die Schlüsselblume enthalten im Trank der Begeisterung. Neun Priesterinnen brauten ihn bei der Einweihung eines Druiden und hauchten ihm mit ihrem Atem die Begeisterung für seine Berufung ein. Die aufmunternde Kraft der Schlüsselblume war in diesem Trank eingefangen.
Äußerlich angewendet galt sie als Schönheitswasser oder -salbe gegen Flecken, Male und Runzeln im Gesicht.
Sebastian Kneipp empfahl bei Anlage zur Gliedersucht oder Gliederkrankheiten täglich eine Tasse Schlüselblumentee zu trinken, die Schmerzen würden sich lösen.
Erst nach dem 1.Weltkrieg wurde die Schlüsselblume von der Medizin wieder entdeckt, als Ersatz für die teure und schwer zu beschaffende Senegawurzel, die bis dahin bei Atemwegserkrankungen verordnet wurde.
Botanik:
Die hohe (elatior) Schlüsselblume liebt feuchte Wiesen und Laubwälder. Die echte (veris) zieht trockene bis wechselfeuchte Wiesen vor. Beide haben eine grundständige Blattrosette, die Blätter sind länglich, leicht runzlig und in den geflügelten Blattstiel verschmälert. Die Blütenstängel sind blattlos, mit vielblütiger Dolde. Primula veris hat eine dunkelgelbe, glockenförmige Blütenkrone, von der der Fruchtkelch bauchig absteht. Primula elatior hat eine blassgelbe, ausgebreitete Blütenkrone, an die der Fruchtkelch eng anliegt.
Man erntet die Wurzeln in September (Primulae radix) und die Blüten im Frühjahr (Primulae flos).
Inhaltsstoffe:
Glykoside,
Saponine,
Gerbstoffe,
Flavonoide,
ätherische Öle.
Wirkung auf den Körper:
schleimlösend,
erleichtert das Abhusten,
krampflösend,
harntreibend.
Anwendung:
Katarrhe der Atemwege (besonders bei älteren Menschen, weil die vermehrte Wasserausscheidung gleichzeitig den Kreislauf entlastet);
Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Migräne, Nervosität bei Wetterwechsel,
Frühlingserkrankungen wie Gelenkschwellungen, müde Extremitäten, Krampfneigung,
Herzbeschwerden bei Wintereinbruch im Frühling;
Die getrockneten Blüten in ein Säckchen füllen und zum besseren Einschlafen unter das Kopfkissen legen.
Wirkung auf die Psyche:
vertreibt Trübsinn, Hoffnungslosigkeit und Pessimismus,
weitet das Herz,
schenkt Leichtigkeit und Mut.
Zubereitung:
1 Teelöffel Wurzeln oder 2 Teelöffel Blüten mit ¼ Liter Wasser zum Sieden erhitzen und 5 Minuten ziehen lassen; 2-3 Tassen täglich.
Wildkräuterküche:
Die jungen Blätter zusammen mit anderen Wildkräutern im Salat, Suppen oder Gemüse sind im Frühjahr sehr schmackhaft. Die gelben Blüten erfreuen das Herz nicht nur als Dekoration, sondern als Nahrung auch den ganzen Körper.
Präparate:
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288 Seiten
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